Freiwillige Feuerwehr Büchelkühn
 

Geschichte der Feuerwehr Büchelkühn

Mehr als 145 Jahre Brandschutz in Büchelkühn

Über 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Büchelkühn         

Das offizielle Gründungsdatum der Büchelkühner Feuerwehr ist der 5. April 1919. Aber bereits ab 1874 gab es eine Freiwillige Feuerwehr, eine Gemeinschaftswehr der Orte Dachelhofen und Büchelkühn. An Johanni 1874  wurde die gemeinsame Feuerwehr beim Wirt in Büchelkühn ins Leben gerufen. Der Grund für die Gemeinschaftswehr war darin zu sehen, dass Dachelhofen und Büchelkühn eine politische Gemeinde bildeten, die sich damals den „Luxus“ nicht leisten konnte, zwei Ortsfeuerwehren finanziell zu unterstützen und zu unterhalten.

Zwanzig Männer trafen sich zur Gründungsversammlung, davon neun aus Büchelkühn. Interessant ist dabei die Tatsache, dass die zahlenmäßig kleinere Gruppe aus Büchelkühn die Führungsmannschaft stellte. Es waren dies Georg Retzer (Vorstand),  Johann Hintermeier (Hauptmann, Kommandant), Johann Meier (Kassier), Johann Liebl, Johann Schmid und Josef Bäuml (die Spritzenmannschaft) Georg Roidl und Peter Winkler (die Steiger).

Bereits 1876 kamen aus Büchelkühn fünf weitere Mitglieder hinzu. Aus der steigenden Mitgliederzahl konnte ein großes Interesse an der Gemeinschaftsaufgabe der Wehr abgeleitet werden. Ein Großbrand vor der Jahrhundertwende, vier Stadel samt Vorräten wurden ein Raub der Flammen, zeigte die Problematik, in Büchelkühn keine eigene Feuerwehrspritze zu haben. Zu umständlich und zu lange dauerte es, bis die Spritze von Dachelhofen nach Büchelkühn kam.

Das Bezirksamt drängte im Jahr 1901 die Gemeinde, für die Ortschaft Büchelkühn eine eigene „Löschmaschine“ anzuschaffen. Wann genau die Feuerwehrspritze angeschafft wurde, kann heute nicht mehr festgestellt werden.

Tatsache ist, dass im Jahr 1904 ein Feuerwehrhaus errichtet wurde, um die Saug- und Druckspritze unterzubringen.

Nachdem nun in Büchelkühn und in Dachelhofen eine Ausrüstung vorhanden war, kam es zur Trennung der Gemeinschaftsfeuerwehr. In welchem Jahr die Trennung vollzogen wurde, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden.

Am 5. April des Jahres 1919 wurde die Freiwillige Feuerwehr Büchelkühn gegründet. Dreißig interessierte Büchelkühner ließen sich in das Mitgliederverzeichnis aufnehmen. Als Führungskräfte wurden Georg Krempl (Vorstand) und Georg Winkler (Kommandant) bestellt. Sie verwalteten in Personalunion auch die Kassengeschäfte und die Schriftführung.

In den nächsten Jahren erfuhr der Feuerwehrgedanke großen Aufschwung und bereits 1923 konnte der sehnlichste Wunsch – Anschaffung einer eigenen Vereinsfahne – erfüllt werden. Ein Jahr nach der Fahnenweihe wurde die alte Saug- und Druckspritze durch eine Motorspritze ersetzt.

Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges gab es unter den 1. Vorstand Josef Kick und Kommandanten Josef Bäuml ein geordnetes und geregeltes Vereinsleben, wie in den früheren Chroniken nachzulesen ist.

Einen tiefen Einschnitt bescherte der 2. Weltkrieg. Fünfzehn junge Männer mussten auf den Kriegsschauplätzen ihr Leben lassen. Diese fehlten nach Kriegsende zum Wiederaufbau der Wehr. Nur langsam kam in der Nachkriegszeit auch das Feuerwehrleben in Büchelkühn wieder in Schwung.

Die Ära Josef Eimer von 1951 bis 1971

Bei der Generalversammlung 1951 tauchte auf der Liste der Funktionäre erstmals der Name Josef Eimer als 1. Kommandant auf. Unter seiner Führung entwickelte die Wehr große Aktivitäten. Die Mitgliederzahl stieg von 60 auf annähernd 200, womit die Wehr zu den mitgliederstärksten im damaligen Landkreis Burglengenfeld zählte.

In seine Amtszeit fiel der Bau eines neuen Gerätehauses mit Schlauchturm (1953), der Ankauf von Uniformen, die Einführung der Sterbekasse und die Aufstellung einer ständigen Fahnenträgergruppe. Im Jahr 1956 wurde eine neuen Tragekraftspritze 8/8 beschafft.

Nach internen Querellen wurde 1961 die Führungsriege umbesetzt. Josef Eimer übernahm die Position des 1. Vorsitzenden, sein Schwiegersohn Karl Haberl wurde 1. Kommandant und August Gratzl wurde Schriftführer. Die Aktivitäten wurden nun kontinuierlich gesteigert.

Im Jahr 1961 erfolgte die Errichtung eines neuen, größeren Gerätehauses, damit 1964 das erste Löschfahrzeug ein TSF untergebracht werden konnte.

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Ferner wurde eine fahrbare Steigleiter angekauft und die Ausbildung der ersten Löschgruppen mit dem Erwerb des Leistungsabzeichens forciert. Auch eine neue Fahne wurde angeschafft und am 6. Juni 1966 geweiht. 1969 feierte die Wehr in kleineren Rahmen ihr 50-jähriges Vereinsjubiläum.

Der Ära Josef Eimer folgte die Ära Günter Leberle.                          

Die Ära Günter Leberle 1971 bis 1992

Aus gesundheitlichen Gründen musste sich Josef Eimer vom aktiven Feuerwehrgeschehen zurückziehen. In seine Fußstapfen trat Günter Leberle. Ihm lag der praktische Feuerwehrdienst sehr am Herzen. Zunächst war Günter Leberle bis 1976 der 2. Kommandant. Von 1976 bis 1992 hielt er als 1. Kommandant die Geschicke der Wehr in der Hand. Ab 1982 wurde er Kreisbrandmeister für das Stadtgebiet mit dem Sachgebiet „Funkwesen“.

Die Ausrüstung der Wehr wurde durch den Ankauf einer neuen Heusonden ergänzt, da die alte bei einem überhitzten Heustock beschädigt wurde. Bei Übungen hatte sich herausgestellt, dass die Wasserversorgung unzureichend ist. Aus diesem Grund wurde an der Naab ein großes Wasserbassin angelegt.

Einführung schwerer Atemschutz - neues LF 8

Der Ford Transit hatte nach 15 Jahren ausgedient. Die Wehr erhielt 1977 ein Löschgruppenfahrzeug LF 8, um den gestiegenen Anforderungen des modernen Brand- und Katastrophenschutzes gerecht zu werden. Zeitgleich wurde auch der Atemschutz in Büchelkühn eingeführt.

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Im Zuge der Anschaffung musste das bestehende Gerätehaus baulich verändert werden. Das Gebäude wurde großzügig aus- und umgebaut mit einem großen Lehr- und Versammlungssaal im Obergeschoss.

Der Ausbildungsstand mit 47 Leistungsgruppen der verschiedenen Kategorien, die Aufstellung von Atemschutzgruppen, die Truppmannausbildung die in Büchelkühn durchgeführt wurde, die Brandschutzerziehung der 3. Schulklassen und schließlich die Anbindung an die stille Alarmierung waren weitere Meilenschritte in der Zeit von Günter Leberle. Großes Augenmerk legte Kommandant Leberle aber auch auf den Feuerwehrnachwuchs.

Eine eigene Jugendfeuerwehr wurde in Leben gerufen, bei der das Interesse für den Feuerwehrdienst geweckt und gefördert wurde.

Der hohe Ausbildungsstand der Büchelkühner Wehr wurde auch von der Stadt anerkannt und gewürdigt. In Jahr 1986 erhielt die Wehr durch einen Ringtausch ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS und ein TSF neueren Datums überstellt.


Jahrhunderthochwasser in Büchelkühn

Im März 1988 wurde Büchelkühn von einem Jahrhunderthochwasser betroffen.

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Ende 1992 trat Günter Leberle als 1. Kommandant der Büchelkühner Wehr zurück, da ihm die Funktion als Kreisbrandinspektor für den südlichen Landkreis Schwandorf übertragen wurde.

Zu seinem Nachfolger als 1. Kommandant wurde Erich Eimer gewählt.    


Die Zeit des Ehrenvorstandes Peter Schindler 1991 bis 2007 und des Kommandanten Erich Eimer 1991 bis 2003

Drei Tage feierte die Wehr im August 1994 ihr 75-jähriges Bestehen mit dem Patenverein der Freiwilligen Feuerwehr Schwandorf.


Beschaffung eines Mehrzweckbootes

Wegen der zahlreichen weiteren Hochwassereinsätze schaffte sich die Wehr im Jahr 1996 aus Eigenmitteln ein Aluboot mit einem 25 PS Außenbordmotor an.


Erweiterung des Feuerwehrhauses

Im Jahr 1998 zahlte sich die Beharrlichkeit der Feuerwehrfeuerführung der FFW Büchelkühn aus. Die Stadt Schwandorf  gab „grünes Licht“ für den Umbau des bestehenden Feuerwehrgerätehauses und den Anbau einer Garage für das LF 16 TS.

Nach über 2-jähriger Bauzeit verbunden mit einer  großen Eigenleistung der Wehrmänner konnte das Gebäude im Jahr 2000 feierlich eingeweiht werden.

Die Wehr verfügt heute ein sehr funktionelles Gerätehaus, das den Vorschriften entspricht und zugleich ein kleines Schmuckstück im Ortsteil ist.

Im Jahr 2003 folgte auf Erich Eimer Manfred Lehmer als 1. Kommandant.

Der bisherige 1. Vorstand Peter Schindler trat im Jahr 2007 nach einer Amtszeit von 16 Jahren nicht mehr für dieses Amt an. In der damaligen Jahreshauptversammlung wurde Reinhard Danzer zum 1. Vorstand gewählt. Aufgrund seiner großen Verdienste wurde Peter Schindler zum Ehrenvorstand ernannt.

Im Mai  2009 konnte die FFW Büchelkühn im Rahmen des Florianstages der Feuerwehren der Stadt Schwandorf zusammen mit den Schwandorfer Feuerwehren und den Ortsvereinen das  90jährige Gründungsfest in angemessenem Rahmen feiern.

Ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Feuerwehr war die Neubeschaffung eines LF 10/6 im November 2012, welches das 30 Jahre alte LF 16 TS ersetzt hat.

Das neue LF 10/6 (links) und das alte LF 16 TS (rechts)

Der bisherige 1. Vorstand Reinhard Danzer trat im Jahr 2015 nach einer Amtszeit von 8 Jahren nicht mehr für dieses Amt an. In der Jahreshauptversammlung wurde Markus Pirzer zum 1. Vorstand gewählt. 

Die Zeit der Erneuerung der Ausrüstung ab 2018

Ab 2018 wurde durch die Stadt die persönliche Schutzausrüstung von der in die Jahre gekommenen Ausrüstung Bayern 2000 von Kopf bis Fuß auf eine komplette moderne Schutzbekleidung umgestellt.



In diesem Jahr wurde auch das TSF, welches uns viele Jahre treue Dienste geleistet hatte, kurzfristig an unsere Nachbarwehr in Bubach abgegeben, da deren TSF durch den TÜV überraschend wegen massiver Schäden außer Betrieb genommen wurde. Somit konnten sie bis zur Lieferung des neuen TSF ihren Übungs- und Einsatzdienst weiter aufrecht halten.



Als vorübergehenden Ersatz, bis zum Erhalt des neuen MTW, wurde uns das ältere MZF der Stadtfeuerwehr zur Verfügung gestellt. Damit konnten die Transportprobleme der 2. Einsatzgruppe und die Jugendgruppe, welche vorher das abgegebene TSF nutzte, beseitigt werden. Es gab jedoch weiterhin Probleme mit dem Transport der Ausrüstung aus dem abgegebenen TSF, welches im Haus gelagert war und für die Jugendausbildung und Leistungsabzeichen benötigt wurde.


Im Jahre 2019 stand dann das 100-jährige Gründungsjubiläum unserer Wehr mit Standartenweihe auf dem Programm. Im Vorfeld wurde das Feuerwehrhaus, welches nach 20 Jahren mindestens eine neue Außenfarbe brauchte, renoviert. Dabei wurden gleich die hölzernen Tore, Fenster und Türen mit ausgetauscht und das Haus in einem freundlichen Gelb neu gestrichen. Die Innenrenovierung mit neuer Küche, Streichen aller Innenräume, Treppenhaus und Fahrzeughallen und Einbau moderner Unterrichtsmittel, wurde bereits in den Jahren 2016 bis 2018 im Hinblick auf das Jubiläum durchgeführt. 


Das 100 jährige Gründungsjubiläum vom 30. Mai bis 2. Juni 2019


Im Juni 2019 war es Zeit 100 Jahre Feuerwehr Büchelkühn gebührend mit einem 4-tägigen Fest von Donnerstag (Christi Himmelfahrt) bis Sonntag am Dorfanger zu feiern.


Als Patenvereine konnten wir die Nachbarwehr aus Klardorf und Stadtfeuerwehr Schwandorf gewinnen, welche uns schon in den letzten 100 Jahren immer bei diversen Jubiläen unterstützt hatten. Die Brauerei Naabeck lieferte das Bier und die Metzgerei Schmidl sorgte für das leibliche Wohl. Am Donnerstag gab es einen Kindernachmittag mit Fahrzeugschau. Donnerstag abends spielten die „Blechblosn`n“ auf, Freitags gab es eine Plattenparty, Samstag stiegen die „Jungen Zillertaller“ auf die Bühne und am Sonntag folgte der Abschluss durch die „Brezensalzer“. Die Dorfgemeinschaft und die Dorfvereine halfen alle mit und trugen, neben dem sonnigen Wetter, zum Gelingen des Festes bei.


Die weiteren Beschaffungen

Im Jahr 2020 konnten wir dann die Transportprobleme mit der Ausrüstung des ehemaligen TSF lösen, indem der Verein einen gebrauchten TSA angekauft hatte. Diese wurde noch an die bayerische Normbeladung angepasst, wird vom  neuen MTW gezogen und ist im Einsatz- und Übungsdienst eingesetzt.



Im Jahr 2021 wurde der neue MTW geliefert und ersetzte das vorübergehend bei uns stationierte MZF, welches dann bei der Feuerwehr Krondorf weiter im Einsatzdienst eingesetzt wurde.



Aktuell ist die Feuerwehr mit dem LF 10/6 Baujahr 2012, einem MTW Baujahr 2021, einem TSA Baujahr 1992 und einem Mehrzweckmotorboot Baujahr 1995 ausgestattet.


Die Kommandanten und Vorstände seit 1919

Kommandanten


Vorstände


1919 – 1934  (16 Jahre)

Winkler Georg

1919 – 1921  (3 Jahre)

Krempl Georg

1935 – 1945  (10 Jahre)

Bäuml Josef

1922 – 1934  (13 Jahre)

Multerer Xaver

1945 – 1950  ( 5 Jahre)

Kick Josef jun.

1935 – 1950  (16 Jahre)

Kick Josef sen.

1951 – 1961  (10 Jahre)

Eimer Josef

1951 – 1961  (11 Jahre)

Winkler Georg

1961– 1976  (15 Jahre)

Haberl Karl

1961 – 1971  (11 Jahre)

Eimer Josef sen.

1976 – 1991  (15 Jahre)

Leberle Günter

1971 – 1976  (6 Jahre)

Kick Josef

1991 – 2003  (12 Jahre)

Eimer Erich

1976 – 1977  (1 Jahr)

Haberl Karl

2003 – 2010  ( 7 Jahre)

Lehmer Manfred

1977 – 1991  (14 Jahre)

Mändl Peter

2010 – 2028  (18 Jahre)

Steger Jürgen

1991 – 2007  (16 Jahre)

Schindler Peter



2007 – 2015  (8 Jahre)

Danzer Reinhard



2015 – 2024  (9 Jahre)

Pirzer Markus